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Japan

Japan – Kyoto (1)

Neben Moderne und Tradition liegt nur ein Häuserblock dazwischen.

Neben Moderne und Tradition liegt nur ein Häuserblock dazwischen.

Kyoto ist eine Stadt zum Verlaufen und Verlieben. Die alte Hauptstadt und ehemalige Kaiserresidenz bietet in den regelmäßig angelegten Straßen an jeder Kreuzung etwas Neues und Einzigartiges zu entdecken. Im inneren Stadtgebiet reihen sich die Häuser kilometerweit an die Straßen der schachbrettartigen Struktur der Stadt. Innerhalb eines Feldes sind meist noch weitere Wege und Gassen vorhanden, die wie ein feines rechteckiges Spinnennetz miteinander versponnen sind. Dieses Gebilde mit sich immer wiederholenden Fassaden, welche sich auch noch ähneln, lässt den natürlichen Orientierungssinn doch das eine oder andere Mal aus dem Gleichgewicht bringen. Ortsunkundigen bieten die Stationen der beiden U-Bahnlinien sowie der Fluss Kamogawa im Osten, welcher die Stadt in Nord-Süd-Richtung durchfließt, Anhaltspunkte zur Orientierung in diesem urbanen Dschungel. In der Stadt Kyoto befinden sich angeblich rund 1600 buddhistische Tempelanlagen, 400 Shinto-Schreine, Palästen mit einer Reihe der berühmtesten Bauwerke Japans und eine Unzahl versteckter Gärten. Zu diesen kulturellen Sehenswürdigkeiten gesellen sich in den Straßenschluchten unzählige Einkaufsmöglichkeiten in Form kleinster, spezialisierter Fachgeschäfte und mehrstöckige Kaufhäuser, die Dinge für das tägliche Leben, als auch Luxusartikel in Hülle und Fülle darbieten. Von Morgens bis Abends herrscht überall in der Stadt geschäftiger Trubel. An einer Straßenecke der Kawaramachi versammelt ein Reiseleiter seine Touristengruppe, um sie in den nächsten Schrein zu scheuchen, dort drüben überqueren ein paar kichernde Schulmädchen einen Zebrastreifen und unter den überdachten Gehwegen mischen sich adrett in Kimonos gekleidete Damen auf Shopping-Tour unter die zahlreichen Passanten. An der nächsten Kreuzung zur Shijo Dori springen drei in schwarz gekleidete Geschäftsmänner aus dem kurz anhaltenden Taxi. Die Busse des öffentlichen Nahverkehrs suchen sich ihren Weg durch die unzähligen Autos und Rikscha-Fahrer bieten dazwischen ebenso ihre Dienste auf den vollen Straßen an.


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In den beiden verkehrsberuhigten Hauptgeschäftsstraßen der Teramachi und der traditionellen Marktstraße des Nishiki Marktes drängen sich alle möglichen Altersgruppen und Nationen. Die Geschäfte entlang der Teramachi bieten eine üppige Auswahl an traditioneller japanischen Kleidung, als auch aktuelle Kollektionen internationaler Modegrößen. Ebenso werden kleine und große Alltagsgegenstände und allerlei Elektroartikel in den Einkaufsläden angeboten. Vor den Geschäften werben vereinzelt Mitarbeiter mit übergroßen Transparenten mit Angaben zu Rabatten lautstark um Kundschaft. Neben all dem irdischen Trubel finden sich vereinzelt in der Teramachi auch kleine Shinto-Schreine und sogar ein buddhistischer Friedhof inmitten dem teils hektischen Treiben.


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In der zentralen Marktstraße des Nishiki Marktes von Kyoto dreht sich alles rund um das Essen. Ob roh oder gegart, heiss oder kalt. Hier bieten regionale Verkäufer ein großes Wirrwarr an einfachen bis ausgefallenen Lebensmitteln an. Gleich zu Beginn zermahlt eine Maschine in einem winzigen Geschäft grünen Tee gebetsmühlenartig zu Matchapulver. Die in vielen möglichen Größen portioniert und verpackten Portionen reichen von der hintersten Ladenecke bis weit in die eigentliche Marktstraße. Einige Meter weiter bringt ein Fischverkäufer die letzten Fische und Meeresfrüchte an die wartende Kundschaft. Heutiges Highlight sind Mini-Tintenfisch-Tentakel am Spieß, ergänzt mit einem hartgekochten, gepellten Ei im Farbton der Tintenfischarme. Direkt nachdem ein Marktbesucher den bizarren Snack bezahlt hatte, biss er dem Tintenfisch-Imitat genüsslich den Kopf ab. Weiter entlang der Straße verstopft die nächste Menschentraube vor einem Süßwarenladen die lebendige Einkaufsmeile. Selbst international agierende Lebensmittelkonzerne bieten der japanischen Kundschaft einmalige im Geschmack abgestimmte, weltbekannte Marken. In diesem Laden decken sich zwei Touristen mit mehreren Packungen KitKat ein. Eine der bunten Verpackungen verspricht mit grünem Tee abgestimmte Schokoriegel die andere mit Zimt verfeinerte KitKat.

Impressionen Japan

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